Zum Hauptinhalt springen

Guise, Jean François de – Die Saale als Kanal figurative Abstraktion op. 23, Nr. 1 (2003)

Produktinformationen "Guise, Jean François de – Die Saale als Kanal figurative Abstraktion op. 23, Nr. 1 (2003)"

Guise Jean François de
Die Saale als Kanal

figurative Abstraktion

für 8 Kontrabässe und 1 Metronom

op. 23, Nr. 1 (2003)

Dieses Werk wurde vom Kontrabassisten und künstlerischen Leiter der Bassgeigengala, Ingo Burghausen, 2003 in Auftrag gegeben und noch im gleichen Jahr uraufgeführt.
Da einer der Spielorte Bernburg/Saale ist, gehörte es von jeher zum „guten Ton“, dass das Volkslied „An der Saale hellen Strande“ zur Eröffnung intoniert wird.
Immer wieder gab es nach der „Wende“ Versuche die noch weitestgehend naturbelassenen Flüsse Elbe und Saale dauerhaft schiffbar zu machen, was einem Umbau zu toten, von Staustufen unterbrochenen Kanälen zur Folge haben würde.
Solch ein Vorstoß kam auch im Jahr 2003 wieder auf das Tapet. Breite Bevölkerungsschichten, quer durch Parteien und gesellschaftlichen Schichten begehrten dagegen auf. Denn, von der Saale hellen Strände, gesäumt von stolzen Burgen, wäre wohl nichts mehr übrig geblieben.
Aus diesem Grund wandte sich Ingo Burghausen an Jean François de Guise. Beide Musiker waren sich einig, mit einem musikalischen Protest Standpunkt zu beziehen und, entgegen der Tradition, das Eröffnungsstück dahingehend zu nutzen.
Der Komposition liegt also das Volkslied zugrunde, dessen Melodiefetzen sich durch das Stück ziehen, jedoch immerwährend zerstückelt, konterkariert und verfremdet werden. Das Besondere der Bassgeigengala ist jedoch, dass internationale Virtuosen des Kontrabasses seit an Seit mit Orchestermusikern, Professoren und Schülern, also auch Anfängern, auf der Bühne stehen und zeigen, wozu der Kontrabass fähig ist.
Diese Herausforderung sollte auch im vorliegenden Stück Berücksichtigung finden. Deshalb entschied sich de Guise für eine Aufteilung in 2 Gruppen. Im ersten Quartett gibt es Stimmen, die für Anfänger und Fortgeschrittene zu spielen sind und das zweite Quartett, besetzt mit den Profis, erhielt den deutlich schwereren Part. Zusätzlich kommt ein immerfort tickendes Metronom zum Einsatz, welches unbeirrt, die vergehende Zeit symbolisierend, gegen das Metrum der Spieler arbeitet.
Heute wissen wir alle, wie Recht Initiator und Komponist damals mit ihrer Einrede hatten, was das Werk immer noch hochaktuell und wichtig sein lässt.

Partitur & 8 Stimmen / 30 Seiten

Ausgabenart: Neuedition
Besetzung: Oktette und Doppelquartette, Streichoktette
Komponist: Guise, Jean François de